Mittwoch, 25. Januar 2017

[ #eLexika ] Mennonitisches Lexikon online: Von Amman bis Zwingli


Mennoniten sind eine evangelische Freikirche, die auf die Täuferbewegungen der Reformationszeit zurückgeht. Der Name leitet sich von dem aus Friesland stammenden Theologen Menno Simons (1496–1561) ab.  Geschichtlich eng mit den Mennoniten verbunden sind die ebenfalls täuferischen Hutterer, die bereits in den 1530er Jahren entstanden, und die Amischen, die sich in den 1690er Jahren im Südwesten Deutschlands, im Elsass und der Schweiz von den Mennoniten abgespalten haben.

Verfolgungen und rechtliche Beschränkungen in Europa führten vor allem zwischen etwa 1715 und 1815 zur Auswanderung von Mennoniten und anderen Täufern nach Osteuropa und Nordamerika. Trotz der Verfolgungen hat sich die Freikirche durchgehend in Mitteleuropa halten können. Heute sind die Mennoniten weltweit verbreitet.
In einigen Regionen sind Mennoniten auch als Alttäufer, Altevangelisch Taufgesinnte (in der Schweiz) oder Doopsgezinde (niederländisch für Taufgesinnte) bekannt.
Mennonitisches Lexikon.  Das Mennonitische Lexikon ist eine mehrbändige Enzyklopädie in deutscher Sprache und bildet die Theologie, Personen und Geschichte der Täuferbewegung und der Mennoniten ab. Die ersten vier Bände entstanden in der Zeit von 1913 bis 1967. Erst vierzig Jahre später gab der Mennonitische Geschichtsverein einen fünften Band als Revision und Ergänzung in Auftrag. Seit 2007 wurde am Band V des Lexikons gearbeitet.

Im Juli 2010 wurde mit "Teil1: Personen" der erste von geplanten drei Teilen fertiggestellt. Der zweite Teil wird historische und theologische Stichwörter enthalten, während der dritte Teil sich mit Verbreitungsgebieten und Organisationen des weltweiten Mennonitentums beschäftigen wird.

Der Revisionsprozess des Lexikons bestand zunächst darin, einen biographischen Teil zu erarbeiten. Nach Abschluss dieser Arbeiten, die "vorläufig" ins Internet gestellt sind, wird ein historischer und theologischer Teil mit Stichwörtern zur Geschichte und Theologie der Täufer und Mennoniten erarbeitet; und zum Schluss soll ein dritter Teil über die Verbreitungsgebiete und Organisationen der Täufer und Mennoniten in aller Welt folgen.

Internet oder Print. Noch ist nicht entschieden, in welcher Form die Teile 2 und 3 veröffentlicht werden, ob ebenfalls jeweils für sich getrennt im Internet oder als ein großer Ergänzungsband in alphabetischer Reihenfolge aller Einträge: als Mennonitisches Lexikon V (Ergänzungsband). Im Vorwort der Internetpräsentation heißt es zur Revision: "Das Mennonitische Lexikon hilft nicht mehr, die Geschichte der Täufer und Mennoniten, der ersten Freikirche oder der ältesten Historischen Friedenskirche auf protestantischem Boden, neu zu erschließen. Dieses Lexikon ist selber Geschichte geworden und bedarf der Revision und Ergänzung." Zu hoffen, dass dieses Bewussstein auch für die Präsentationsform bleibt, denn papierene Lexika sind spätestens seit Wikipedia auch Historie. Und es wäre schade, wenn das mennonitische Werk nur Eingeweihten zugänglich wäre.

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