Verflechtungen und Interferenzen. Studien zu den Literaturen und Kulturen im zentraleuropäischen Raum.
Open Acces. Das heutige Österreich und Ungarn bildeten über Jahrhunderte hinweg politische Einheiten verschiedenster Provenienz. In den einzelnen Beiträgen der Publikation spannt sich der historische Bogen über einen Zeitraum von mehr als 500 Jahren.
In diesem halben Jahrtausend kam es zu kulturellen Begegnungen der beiden Staaten, die auf vielen Gebieten sowohl sprachliche als auch territoriale und ethnische Grenzen verschwimmen, ja auch verschwinden ließen. Anil Bhatti spricht in diesem Zusammenhang von einer Art „Palimpsest“. Er verwendet den Ausdruck für immer neu entstehende kulturelle Konglomerate, die sich bilden und bald wieder überschrieben werden durch neue Formen des Zusammenlebens und des gegenseitigen Wirkens aufeinander. Diese kulturelle Nähe entwickelte sich zwischen Österreich und Ungarn in sprachlicher Hinsicht aber auch in literarischer, sie wurde im Theaterleben sichtbar, in den angewandten und bildenden Künsten, ja auch in den Medien allgemein. Die Formen des Transfers sowie die Grenzen, im Rahmen derer er sich vollzog, waren dabei durchaus unterschiedlich. Der Band beschäftigt sich mit diesem gegenseitigen kulturellen Austausch und dokumentiert die auch heute noch anhaltende „Nähe“ zwischen den beiden Staaten.
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- Károly Kókai & Andrea Seidler (Hg.): Das ungarische Wien. Spuren eines Beziehungsgeflechts (Teil 1)
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- 2.3.19 [Letzte Aktualisierung, online seit 2.3.19]
Inhalt
VORWORT
Anil Bhatti (New Delhi) 7
Literatur und Gesellschaft
Johann Ladislaus Pyrkers Rudolphias: Das Werk eines
österreichischen, deutschen oder ungarischen Dichters?
Wynfrid Kriegleder (Wien) 21
Die Rolle Wiens und seiner Institutionen für die Entwicklung
der ungarischen Literatur im ausgehenden 18. Jahrhundert
Márton Szilágyi (Budapest) 39
Der Ungar aus Wien: Nikolaus Lenaus Gedichte aus der Heimat
Wolfgang Müller-Funk (Wien) 47
Die Wiener Stadtporträts von Ludwig Hevesi
Endre Hárs (Szeged) 58
Ortlosigkeit in der Heterogenität. Die Varianten einer
Existenzform in den 20er- und 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts
in der ehemaligen Donaumonarchie
Gábor Schein (Budapest) 80
Theater
Alterität in österreichischen Lustspielen der Aufklärung.
Zu Karl Marinellis Theaterstück Der Ungar in Wien
Andrea Seidler (Wien) 93
Liliom geht über die Grenze
Katalin Czibula (Budapest) und Klaus Heydemann (Wien) 107
Medien und Künste
Das Bild der Türken in der ungarischsprachigen Wiener Presse
des späten 18. Jahrhunderts
Brigitta Pesti (Wien) 123
Möglichkeiten einer gemeinsamen Identität?
Joseph von Hormayrs reichspatriotisches Konzept und die Ungarn
Katalin Blaskó (Wien) 149
Ein Klimt-Gemälde aus der Perspektive der
österreichisch-ungarischen Kulturbeziehungen
Katalin Czibula (Budapest) 163
Spuren der Avantgarde in Wien
Károly Kókai (Wien) 178
Geschichte und Sprache
Das Freihaus Nádasdy in Wien im 16. und 17. Jahrhundert
Ernő Deák (Wien) 201
Ärzte im Netz – Bildung, Profession und Selbstdarstellung
ungarländischer Mediziner im 18. Jahrhundert
Lilla Krász (Budapest) 215
Franz Joseph und Ungarn
Karl Vocelka (Wien) 231
Österreichisch-ungarische Wechselwirkungen und die Medialität
von Sprache im „kakanischen“ Kontext
Manfred Michael Glauninger (Wien) 243
Autoren und Autorinnen des Bandes 253