Donnerstag, 11. Mai 2023

[ #Digitalisat ] De civitate Dei - Vom Gottesstaat


De civitate Dei (Vom Gottesstaat) ist eine von 413 bis 426 verfasste Schrift des Augustinus. Hintergrund war die Eroberung Roms durch die Westgoten Alarichs im Jahre (410). Die zu dieser Zeit unter den Christen verbreitete Gleichsetzung des christianisierten Römerreichs mit der Gottesherrschaft, wurde durch dieses Ereignis in Frage gestellt.

Aurelius Augustinus. (345-430) Er war eine der prägendsten Persönlichkeiten unter den frühen Kirchenvätern. Geboren als Sohn eines heidnischen Vaters und einer christlichen Mutter in Numidien (Nordafrika), fand er erst nach längeren Irrungen unter dem Eindruck der Predigten des Bischofs Ambrosius von Mailand (um 340-397) zum Christentum. Nach einem dem Studium und der inneren Einkehr gewidmeten Leben, das ihn von Italien wieder zurück in seine nordafrikanische Heimat führte, wurde er zum Presbyter geweiht und schließlich zum Bischof von Hippo Regius in Nordafrika ernannt. Augustinus starb beim Angriff der Vandalen auf seine Stadt im Jahre 430.

Der Anlass für sein Hauptwerk "Über den Gottesstaat" war die Plünderung Roms durch das Gotenheer Alarichs und die in diesem Zusammenhang aufgeworfene Frage, ob nicht das Christentum am Fall Roms schuld sei, weil die Römer sich nach der Aufgabe der alten Götter zunehmend der neuen Religion hingegeben hätten. Augustinus tritt in den ersten fünf Büchern dieser Auffassung entgegen und sucht zu belegen, dass es Selbstsucht und Sittenlosigkeit gewesen seien, die den Untergang Roms herbeigeführt hätten. In den folgenden fünf Büchern handelt er von der Verwerflichkeit des Heidentums und der Unzulänglichkeit der alten Philosophie. Das Gottesreich selbst ist das Thema der letzten zwölf Bücher, in denen dem weltlichen Staat das Reich Gottes in Form der Kirche Christi gegenübergestellt wird. Mit dem Werk findet die christliche Kultur der Spätantike zum ersten Mal ihren philosophischen Ausdruck. Das augustinische Denken, das Streben nach Gotteserkenntnis und Gottesliebe hat die christliche Lehre bis zum Zeitalter der Scholastik entscheidend geprägt.

Der erste Ort, an dem in Italien Bücher gedruckt worden sind, war das Kloster Santa Scolastica in Subiaco. Hier stellten die beiden deutschen Kleriker Konrad Sweynheym († 1475) und Arnold Pannartz († um 1476) im Jahre 1464 ihre Druckpressen auf, vermutlich auf Vermittlung des deutschen Kardinals Nikolaus von Kues, der wünschte, dass die „heilige Kunst“ auch in Italien ausgeübt werde. Als ihr drittes Werk verließ die Abhandlung des Augustinus die Werkstatt. Die auffallend schönen, von Hand ausgemalten Initialen sind übrigens in verschiedenen Exemplaren des Drucks anzutreffen.


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