Samstag, 16. Juni 2018

[ #Digitalisat ] Mozarts "Verzeichnüß aller meiner Werke" digital + Musikbeispiele online


[Retrodigitalisat] Auf der Website der British Library ist eine Hi-Tech-Version von Mozarts "Verzeichnüss aller meiner Werke" zu finden. Darin sind insgesamt 145 Stücke, die Mozart zwischen Februar 1784 und seinem Tod im Dezember 1791 in dieser Übersicht festhielt. Das Online-Tagebuch präsentiert auf 30 Seiten insgesamt 75 auch hörbare Beispiele.

Auf der Website der British Library ist eine Hi-Tech-Version von Mozarts "Verzeichnüß aller meiner Werke" zu finden. Jedes einzelne der insgesamt 145 Stücke, die Mozart zwischen Februar 1784 und seinem Tod im Dezember 1791 in dieser Übersicht festhielt, kann in der Ausstellung angehört werden. Das Online-Tagebuch präsentiert auf 30 Seiten insgesamt 75 hörbare Beispiele.

Hi-Tech-Version.
Selbst dann, wenn man vom Mozart Rummel nicht so angetan ist, ist diese Website ein "must". Das Online-Tagebuch präsentiert auf 30 Seiten mit insgesamt 75 Einleitungen Mozarts umfassendes musikalisches Spektrum. Neben einigen Eröffnungssequenzen der bekanntesten Mozart-Kompositionen wie etwa "Die Hochzeit des Figaro" wurden auch Stücke wie "Kleiner Marsch in D" aufgenommen, die als Gesamtwerk nicht mehr existieren.

Die Internetseite wurde begleitend zu der Ausstellung "Mozart's Musical Diary" erstellt. Sie befindet sich auf der Website der "British Library" unter den "Turning the Pages™", wo insgesamt 15 ähnlich aufbereitete historische oder künstlerische Werke online zu sehen sind. "Turning the Pages™" benötigt Shockwave Plug-ins die auf der Adobe-Website kostenlos runtergeladen werden können.

Verzeichnüß. Mozart führte sein eigenhändiges "Verzeichnüß" vom 9. Februar 1784 bis zum 15. November 1791. Die erste Eintragung ist das Klavierkonzert Es-Dur KV 449, die letzte "Die kleine Freimaurer-Kantate" KV 623. Er vermerkte auf der linken Seite die Entstehungsdaten der Kompositionen, die Titel sind auch mit Besetzung und bei Opern und anderen Vokalkompositionen mit den Namen der Sänger, für die die Stücke geschrieben waren, festgehalten. Auf der rechten Seite notierte er die Incipits der einzelnen Werke. Neben Mozarts Eintragungen (Entstehungsdaten, Beschreibung der Komposition, Incipits sowie Foliierung am Kopf der Blätter) gibt es noch zahlreiche andere Eintragungen; die von anderer Hand stammen. Sie sind vornehmlich von den Personen, die nach Mozarts Tod Zugang zu diesem Verzeichnis hatten. Wenige Eintragungen beziehen sich auf verloren gegangene Werke, es fehlen aber auch einige. Manchmal differieren die Eintragungen im "Verzeichnüß" mit denen des Autographs.

Dem "Verzeichnüß" maß man schon bald nach Mozarts Tod große Bedeutung zu. Constanze Mozart schrieb am 26. Mai 1798 an die Verleger Breitkopf und Härtel in Leipzig: "Einen Thema-Catalog aller bekannten und noch nicht bekannten Werke werde ich zwar nächstens mit aller Genauigkeit verfertigen lassen, allein dieser wird blos zu meiner eignen Richtschnur bis zu vollständigen herausgabe aller werke nur in meinen Händen verbleiben."

Das "Verzeichnüß" verkaufte Constanze dann am 8. November 1799 an den Offenbacher Verleger Johann Anton André (1775-1842). Am 12. Oktober 1929 versuchte die Firma Leo Liepmannssohn das "Verzeichnüß" zu versteigern, fand aber keinen Käufer - den Verkaufspreis von 36.000 Reichsmark empfand man als zu hoch. 1935 kaufte Stefan Zweig (1881-1942) das Werkverzeichnis. Er sah es als wertvollstes Stück seiner Sammlung an. Durch seine Erben kam es 1956 als Leihgabe an das British Museum und 1986 als Schenkung mit anderen Mozart-Schätzen an die Bibliothek des Salzburg Museum.

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