Montag, 30. März 2020

[ #Vorarlbergensia ] Wirbellose Neozoen im Bodensee


Eine verstärkte Einschleppung und beschleunigte Ausbreitung aquatischer Neozoen (wasserlebender, nicht heimischer Tierarten) wird durch erhöhte Mobilität, die Öffnung von Schifffahrtswegen über zoogeografische Grenzen hinaus und durch den zunehmenden interkontinentalen Warenverkehr begünstigt.

Durch das aktuelle Auftreten der Körbchenmuschel Corbicula und des Flohkrebses Dikerogammarus im Bodensee gewann das Thema aquatische Neozoen erneute Aufmerksamkeit. Die Folgen der Neozoenausbreitung auf die Biozönosen des Bodensees und seines Einzugsgebiets, auf den Fischbestand, aber auch auf andere Bereiche der Seenutzung wie Fischerei, Schifffahrt und Tourismus sind weitgehend unbekannt.
Das Wissen darüber verbessern und Handlungsoptionen für die Gewässerschutzarbeit am Bodensee entwickeln.
Im Rahmen des vom Institut für Seenforschung (ISF) koordinierten INTERREG-Projekts ANEBO (Aquatische Neozoen im Bodensee) sollte der Kenntnisstand zu diesem aktuellen Thema verbessert und Handlungsoptionen für die Gewässerschutzarbeit am Bodensee entwickelt werden.

Eine im Rahmen des vorliegenden Programms konzipierte Datenbankstruktur dient künftig dazu, recherchierte, aktuelle und gesammelte Informationen zur Neozoenausbreitung - auch über regionale Grenzen hinweg zentral zusammenzustellen und mit Hilfe eines geografischen Informationssystems darzustellen.

Mit dem bis zum Jahr 2006 durchgeführten Untersuchungsprogramm sollte die Grundlage für Langzeitbeobachtungen invasorischer Neozoen im Bodensee und seinem Einzugsgebiet bereitstellt werden. Neben den Benthosuntersuchungen am Bodenseeufer wurde auch begonnen, weitere Informationen über Bodensee-Neozoen zusammen zu stellen. Ein Informationsaustausch erfolgt seither mit allen namhaften Forschungsinstitutionen und Gewässerschutzfachstellen am Bodensee und in seinem Einzugsgebiet.

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