Digitalisat] Wilhelm Zimmermann verfasste zwischen 1841 bis 1843 das dreibändige Geschichtswerk "Allgemeine Geschichte des großen Bauernkrieges".
Für Zimmermann war der Bauernkrieg "ein Kampf der Freiheit gegen unmenschliche Unterdrückung, des Lichts gegen die Finsternis".
Dabei bestanden für den Theologen, radikalen Demokraten und späteren linken Abgeordneten der Paulskirche deutliche Parallelen zwischen dem Kampf der Bauern von 1525 und dem aktuellen Ringen um Freiheit und Demokratie. Friedrich Engels und August Bebel studierten Zimmermanns Bauernkrieg und beriefen sich auf dessen "revolutionären Instinkt" (Engels). Für Friedrich Engels war er der "großartigste Revolutionsversuch des deutschen Volkes". Karl Marx apostrophierte ihn als "die radikalste Tatsache der deutschen Geschichte". Marx sah im Bauernkrieg den konsequenten Aufstand eines unterdrückenden Volkes im Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus.
Deutscher Bauernkrieg. Unter dem Begriff des Deutschen Bauernkriegs wird eine Reihe zusammenhängender Aufstandsbewegungen verstanden, die sich zwischen 1524 und 1526 mit einem Kulminationspunkt im Jahre 1525 über weite Teile Süddeutschlands, der Alpenländer, der Rheinlande und Mitteldeutschlands ausbreiteten. Dem Bauernkrieg lag eine Vielfalt wirtschaftlicher, sozialer, rechtlich, politischer und religiöser, zudem von Region zu Region, ja mitunter von Ort zu Ort unterschiedlicher Faktoren zugrunde. Der traditionelle und allgemein verbreitete Begriff selbst ist wenig treffend und verdankt seine Existenz vor allem den Gegnern der Aufständischen, die die Ereignisse damit abwerteten. Mit Zimmermann begann die Umkehrung des Begriffes "Bauernkrieg" in Richtung eines revolutionären Aktes, wenngleich diese Auffassung in der Folge mehr propagandistisch Nutzen stiften konnte. Eine Gesellschaftsordnung eines Thomas Münzer mit Vielweiberei und Weltherrschaftsanspruch, mit altem Testament und Jüngstem Gericht erinnert wohl eher an fundmental an Evanglikalismus, denn als Befreiung des Menschen.
Balthasar Friedrich Wilhelm Zimmermann. Zimmermann (* 2. Januar 1807 in Stuttgart; † 22. September 1878 in Mergentheim) war ein deutscher protestantischer Theologe, Dichter, Historiker, Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, der verfassungsgebenden württembergischen Landesversammlung sowie des württembergischen Landtags.
Während der Revolution von 1848/49 wählte ihn der Wahlkreis Schwäbisch Hall/Gaildorf/Crailsheim am 28. April 1848 als Abgeordneten in die Frankfurter Nationalversammlung (Paulskirchenparlament). Hier schloss sich Zimmermann der äußersten Linken an. 1849 und 1850 wählte man ihn im Wahlkreis Hall dreimal mit großer Mehrheit zum Abgeordneten der verfassunggebenden württembergischen Landesversammlung. Von 1851 an vertrat er den Wahlkreis Leutkirch in der Zweiten Kammer des württembergischen Landtags. 1853 legte er dieses Mandat nieder.
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Zimmermann, Wilhelm: Allgemeine Geschichte des großen Bauernkrieges. Band 1
Zimmermann, Wilhelm: Allgemeine Geschichte des großen Bauernkrieges. Band 2
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- 20.9.22 [Letzte Aktualisierung, online seit 19.12.10]