Samstag, 4. Februar 2017

[ #Digitalisat ] "Die Fackel" von Karl Kraus online

Die Zeitschrift “Die Fackel” wurde von April 1899 bis Februar 1936 vom österreichischen Schriftsteller Karl Kraus (1874-1936) anfangs fast wöchentlich, schließlich nur mehr alle paar Monate veröffentlicht. Alle 922 Nummern mit rund 22.500 Seiten sind nach einer kostenlosen Registrierung online einsehbar.

Die Fackel. Karl Kraus hat Österreich mit der Herausgabe der Zeitschrift DIE FACKEL reich beschenkt: als Herausgeber der von Anfang April 1899 bis zum Februar 1936 in 922 Nummern und 415 Heften in Wien erschienenen Zeitschrift DIE FACKEL. Von 1912 an als der alleinige Verfasser ihres Textes wie ihrer Umschlagsnotizen, hat der am 28. April 1874 geborene, am 12. Juni 1936 verstorbene Karl Kraus, "ce très noble écrivain autrichien", der Wiener Schriftsteller aus "Jičín in Böhmen", der der deutschen Literatur als Außenseiter angehörte, einen mehr als 22.500 Seiten umfassenden Text geschaffen, der in der deutschsprachigen Literatur einzigartig ist.

Als Sohn eines Papierfabrikanten (geboren am 28. April 1874 in Jicin, Böhmen, Österreich-Ungarn) war Kraus finanziell weitgehend unabhängig. Den "ersten Schriftsteller unserer Zeit" hat Bertolt Brecht ihn 1934 genannt: Karl Kraus hat mit den 37 Jahrgängen der FACKEL der Nachwelt ein Riesenwerk überliefert. Der Fünfundzwanzigjährige begründet seine Zeitschrift mit dem Vorsatz, "Clubfanatikern und Fractionsidealisten" die Stirn bieten zu wollen. Als Ende Juli 1934 die Leser darüber Auskunft erhalten, "Warum die Fackel nicht erscheint", erläutert der Sechzigjährige seinen Satz "Mir fällt zu Hitler nichts ein" mit der Bemerkung, dass es Übel gibt, vor denen, "was man die Stirn bieten nennt", "aufhört eine Metapher zu sein", weil das Gehirn hinter dieser Stirn, "das doch an solchen Handlungen seinen Anteil hat", keines Gedankens mehr fähig ist: "Ich fühle mich wie vor den Kopf geschlagen".

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat - 70 Jahre nach dem Tod von Karl Kraus und dem Freiwerden der Urheberrechte am 1. Jänner 2007 - dieses Geschenk der FACKEL an die weltweite Öffentlichkeit im Internet weitergegeben. Ein Online-Zugang in die Datenbank ist nach Registrierung und Akzeptieren der Nutzerbedingungen kostenfrei möglich. Die digitale Online-Edition der FACKEL wurde in der Unternehmung AAC-Austrian Academy Corpus der ÖAW als Online-Edition texttechnologisch aufbereitet. Die Grundlage für die Online-Ausgabe war eine Volltextdatei der FACKEL, die bereits in den frühen 90er Jahren für die lexikographischen Arbeiten im Programm "Wörterbuch der Fackel" unter der Leitung von Werner Welzig erstellt wurde. Die Kooperation verschiedener Einrichtungen innerhalb der ÖAW und die Nutzung von Synergien im neu gegründeten "Zentrum Kulturforschungen" der philosophisch-historischen Klasse hat diese Online-Edition wissenschaftlich und technologisch ermöglicht.

 Die AAC-Fackel online zeichnet sich durch die gleichwertige Betonung von Lese- und Suchfunktionen des digitalen Volltextes aus. Ziel dieser digitalen Edition ist es unter anderem, dem User zu ermöglichen, die einzigartige sprachliche, literarische und satirische Qualität des FACKEL-Textes lesend und lernend zu erfahren und diese auch zu respektieren und darüber hinaus, diesen umfangreichen Text durch verschiedene Suchmöglichkeiten und Register sinnvoll erschließen zu können. Neben zahlreichen Möglichkeiten der Volltextsuche und der Suche über Wortformen-Register gibt es das Inhaltsverzeichnis zur FACKEL, das für die AAC-Fackel neu erstellt wurde, auf der Basis der Angaben von Karl Kraus in der FACKEL und der Inhaltsverzeichnisse, die von ihm nachträglich für die Quartalsbände der FACKEL erstellt wurden. Die vollständige Bild-Beigabe aller Textseiten als Faksimiles (Images) ermöglicht die quelleneditorisch korrekte Zitierung der Texte.

In anderer Sortierung und als reine Textdatei ist die Fackel auch bei textlog.de als eText lesbar:

Karl Kraus: Die Fackel (1899-1936)
Glossen, Aufsätze, Vorträge
Gedichte und Inschriften
Aphorismen und Sprüche
Notizen und Kommentare

 [ #FREIHANDbuch ]